Zwei verregnete Tage nach meinem ersten Ausflug an den Grimnitzsee fand ich am Abend den Weg zurück an das Gewässer. Ich sollte von Mittwoch Abend bis Montag morgen dort bleiben. Die Zufahrt zur Insel erwies sich zunehmend schwierig, die angrenzenden Wiesen standen unter Wasser, die mittig durchführende Weg war schon sehr durchnäßt und schmierig.
Schnell war das Camp aufgebaut, die Montagen platziert. Der bewährte Mais sollte wieder als Köder dienen. Ich bringe meine Montagen rudernd mit dem Schlauchboot aus. Dabei lasse ich die Ruten auf dem Pod, öffne bei den Multirollen den Freilauf und aktiviere die Knarre. Blei und Köder lege ich ins Boot und rudere dann dem Spot entgegen. Beim Auslegen mit den Multis wird so eine gute Schnurspannung gehalten, ein Schnurbogen bei größeren Entfernungen so um die 200 m hält sich in Grenzen. Am Spot lasse ich dann Blei und Köder ins Wasser gleiten, rudere zurück, senke die Schnur ab, klicke die Swinger ein. Fertig.
Schwieriger gestaltet sich bei mir das Auslegen mit der Stationärrolle. Bei Wind habe ich immer ein recht großen Schnurbogen, da muss ich üben oder mir einen Motor zulegen und die Rute mit dem Spot nehmen und zurück zum Pod fahren, um die Schnur besser manuell auf Spannung halten zu können. Eventuell bastel ich mir noch einen Schnurspanner. Mal sehen. Die folgende Nacht und der malerische schwülwarme Tag ließen mich kaum zur Ruhe kommen.
Noch vor der Dunkelheit der erste Biß und ein 6 Pfünder Spiegler konnte sicher gelandet werden. Gegen 2 Uhr setzte Gott sei Dank eine Bißpause ein. So konnte ich noch ein wenig schlafen. Am Morgen ging das Treiben weiter. In den ersten 24 Stunden konnte ich so 6 Karpfen landen. Leider keinen größeren. Der schwerste wog 12 Pfund. Ich führe dies jedoch auf meine Köder, den Mais zurück. Sicher unschlagbar in der Gesamtattraktivität, aber wenig selektiv.
Am folgenden Tag besuchten vier feierfreudige Schwedter Angelfreunde den Platz neben mir. Wir führten rege Gespräche und Tips sowie Köder wurden ausgetauscht. Danke für den netten Abend, vor allem an Dirk und Locke!
An den folgenden Tagen ließ die Bißlaune spürbar nach. Die Luft wurde auch wieder kühler. Wann hat es denn in den letzten Jahren einen solch kühlen Mai gegeben…
5 weitere Karpfen konnten trotzdem an den Haken gebracht werden.
Uns besuchte während seiner Kontrollfahrt noch der anliegende Fischer und präsentierte stolz seinen Fang: Einen knapp meterlangen Stör.
Sonntag konnte Hamster an den See kommen. Nachdem er sich auf dme schlammigen Weg festgefahren hatte, musste ein Traktor ihn aus seiner Misere befreien. Mein leichterer PKW transportierte sein Tackle zum See. Wir machten uns einen netten Abend. Hilfreich für mein Boot war nun Hamsters Motor.
Am finalen Morgen hatte ich dann noch einen Vollrun auf Pop-Up. Im Boot sitzend war der Drill nach Fluchten des Karpfens ins Kraut schwierig. Planzen an der Schnur verhinderten ein Aufspulen dieser auf die Rolle. So mußte ich den guten Spiegler per Hand drillen. Nachdem er schon ermüdet, duurch die Morgensonne glänzend neben dem Boot lag und ich das Leadcore in der Hand hatte, führte ihn eine letzte Flucht unter das Boot und somit in Freiheit. Er schlitzte aus…
Ich war jedoch nicht enttäuscht. Sicher war dies mit geschätzten 18 Pfund der größte Fisch meiner Session, aber wir sehen uns bestimmt bald wieder…
Ein kleiner Schuppi fand den Weg in meinen Teich. Er erholte sich bald. Ein feiner Angelausflug, den ich sicher bald wiederhole!
Wirklich schöne Berichte Torsten.
Der Fischer hat den see wirklich ziemlich uninterressant für Karpfenangler werden lassen. Es ist schade drum.
@carphunter,
ja die Seen rund um Templin sind wirklich sehr schön und gute Fische wurden dort auch schon zuum Teil gefangen. Da wirst du mit Sicherheit die ein oder andere Sternstunde erleben.
ja, da hast du recht… wollte mir auch erst die jahreskarte für’n grimmi holen, aber es lohnt sich nicht mehr… ich habe mir dieses jahr wieder die karte vom templiner fischer geholt… sind schöne seen u es lohnt sich auch, kostet mit DAV 76euro mit Intensivgewässer…
Ui, 39 Pfund, schöner Fisch…
Ab Spätsommer werde ich sicher nochmal an den See fahren, vorher wird es wegen den vielen Fadenalgen wenig Zweck haben. Irgendwas stimmt doch da mit dem See nicht. So wie jedoch die Sachlage am Grimnitzsee ist, werde ich mir im nächsten Jahr keine Karte mehr kaufen. Ich konnte bisher keinen Karpfen über 20 Pfund haken. Da kann ich die 150 Euro sinnvoller ausgeben.
toller bericht… haben auf der stelle an der insel auch jedes jahr seit 2000 gesessen… hab dort mein PB mit 39 pfd gefangen…. find’s bloß schade, dass der see so doll abgefischt wurde… haben bis 2006 nie einen unter 10 kilo gefangen…
Hi,
ja ich kann mich den anderen beiden nur anschließen, toller bericht
Hallo Torsten,
erstmal Danke für diesen Schönen Bericht, du warst recht erfolgreich naja die Fische werden auch noch größer – wirst schon deine Strategie finden wenn du erst ein paar mal dort gefischt hast. Ihr hatet ja wirklich Massen von Kraut in der Angel, da ist absenken nicht so Gut – bei soviel Kraut stell ich die Ruten hoch und spann voll gegen 5-6 oz minimum an Blei hab auch schon mit 7-8 oz gefischt (Brandungsangeln). Nachteil man muss mitnem boot aufpassen wenn man die Ruten rausbringt – ist reine Übungssache und die schnur ist windanfälliger – also Sensibilität von den Pipern runter, aber du sammelst längst nicht so viel Kraut auf wie beim absenken.
Noch ein Tip – versuch mal deine Maiskette aufzupoppen – verspreche Dir wenns läuft kommst Du nicht mehr aussen Wasser (Prinzip Schneemann)
Zum anderen, große Fische werden von dem Treiben der kleinen Fische angezogen – mein Tip lege eine weitere Rute in der Nähe des Futterplatzes ab am besten 24-30er Boilies einfach Montage Sinker und eine Handvoll der selben Grösse hinterher, Abstand 10-15m.
Freu mich schon auf dein nächsten Bericht
Cooler Bericht und hast gleich die besten aus Sschwedt kennengelernt